Vollbepackt mit Informationen auf dem Weg zurück, eine Vielzahl an Begegnungen und zudem eine Agenda, die stets länger wird. Das ist meine primäre Erkenntnis der Tagung Stat(d)t Kultur: Chemnitz 2025 in der Stadthalle Chemnitz. 11 Erkenntnisse, die zum Teil nicht neu sind, aber einfach nochmals niedergeschrieben werden dürfen.
Erkenntnis Nr. 1: Lagerfeuer, keine Leuchttürme sind gefragt. Denn um ein Lagerfeuer haben viele Menschen Platz.
Erkenntnis Nr. 2: The glow in your eyes – wie gelingt es uns, das Glühen in den Augen im Kontext der Kulturhauptstadtbewerbung zu wecken?
Erkenntnis Nr. 3: Kulturhauptstadt muss auch Schmerzen – der Mut zur Vergangenheit muss eine Rolle spielen. Denn nur im Wissen um unser eigene Vergangenheit, können wir die Zukunft gestalten.
Erkenntnis Nr. 4: Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle, die schweigende Masse einer Stadt bzw. einer Region muss für die Idee gewonnen werden.
Erkenntnis Nr. 5: Rijeka 2020 hat es vorgemacht. Alleine im Bid-Prozess wurden 100 europäische Partner definiert. Klarerweise sind etliche Netzwerke schon da, nur diese greifbar und sichtbar zu machen, ist eine wichtige Erkenntnis der Bewerbung. Eine europäische Kulturlandkarte soll entstehen.
Erkenntnis Nr. 6: Das Scheitern muss von Anbeginn an mitbedacht werden. Der Plan B ist wichtiger als der Titel, denn nur so kann eine langfristige kulturelle Vision auch umgesetzt werden.
Erkenntnis Nr. 7: Kultur des Ermöglichen. Das ist der Wunsch von vielen Kulturakteuren, sie wollen auf Augenhöhe behandelt worden, v.a. wenn es um Genehmigungsverfahren von Kunstprojekten geht.
Erkenntnis Nr. 8: Erwartungsmanagement. Wie gehen wir mit Begehrlichkeiten um, wissend, dass die breite Einbindung von Zielgruppen eine konkrete Vorgabe des Bewerbungsprozesses ist und zudem die Grundlage bei (kulturellen) Großprojekten bildet.
Erkenntnis Nr. 9: Beteiligung der Stadtverwaltung. Die Stadtverwaltung muss proaktiv in den Prozess mit eingebunden werden, sei das in Form von Workshops, Projekten oder zumindest informell. Die Verwaltung ist ein wichtiger Botschafter.
Erkenntnis Nr. 10: Was ist bei einer Evaluierung zu beachten? Eine klare Antwort auf die Frage, für wen wir eine Evaluierung machen.
Erkenntnis Nr. 11: Transparenz, Dialog und Legitimation. Altbekannte Überschriften, einmal mehr müssen diese mit Projekten und realisierbarem Botschaften unterlegt werden.