Standortkonferenz der Wirtschaftskammer Vorarlberg
Bei der Standortkonferenz der Wirtschaftskammer Vorarlberg hob unserem neuen Präsident Karlheinz Kopf die wirtschaftliche Stärke der Region hervor, wies jedoch gleichzeitig auf bestehende und zukünftige Herausforderungen hin. Faktoren wie steigende Energiepreise, geringe Produktivitätszuwächse, hohe Zinsen, Investitionszurückhaltung, überbordende Bürokratie sowie der Fachkräftemangel belasten die Wirtschaft erheblich. Besonders betroffen ist die exportorientierte Sachgüterproduktion, die unter der anhaltenden Rezession leidet.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, forderte Karlheinz Kopf eine proaktive Wirtschafts- und Standortpolitik. Unternehmergeist, Innovationskraft und Pioniergeist müssten gestärkt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit Vorarlbergs langfristig zu sichern. Wir bruachen Perspektiven für Wachstum und Wohlstand.
Die hochrangige Standortkonferenz bot eine Plattform für den offenen Dialog zwischen Wirtschaft und Politik, um die die identifizierten Maßnahmen rasch umzusetzen. Unsere Unternehmen brauchen Planbarkeit, weniger bürokratische Hürden und gezielte Investitionen in Infrastruktur, Innovation und Bildung.
In vier Panels wurden zentrale standortrelevante Themen behandelt.
Infrastruktur als Standortfaktor: Experten diskutierten über die Notwendigkeit einer modernen Verkehrsinfrastruktur. Unternehmer Wolfram Senger-Weiss kritisierte den schleppenden Fortschritt bei der S18 und forderte eine effizientere Integration aller Verkehrsträger, sprich Straße und Schiene müssen gleichwertig betrachtet werden.
Bürokratieabbau: Monika Köppl-Turyna von EcoAustria verdeutlichte die Belastung durch übermäßige Regulierung. Seit 2019 wurden 13.000 neue EU-Vorgaben verabschiedet, die oftmals in Österreich strenger umgesetzt werden als erforderlich. Daher brauche es gezielte Maßnahmen gegen „Gold-Plating“.
Fachkräftesicherung: Bildungsexperte Thomas Mayr unterstrich die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte für das Wirtschaftswachstum. Die Förderung der dualen Ausbildung, Grundkompetenzen in Schulen und gezielte Weiterbildungsangebote sind zentrale Maßnahmen.
Innovationsförderung: Vorarlberg schöpft derzeit nur 0,13 Prozent der nationalen Mittel für Forschung und Entwicklung aus. Eine koordinierte Forschungsstrategie und stärkere Kooperationen mit Hochschulen könnten die Innovationskraft deutlich steigern.
Die Standortkonferenz machte deutlich: Ein starker Wirtschaftsstandort Vorarlberg erfordert mutige Entscheidungen und gezielte Maßnahmen. Neben einer modernen Infrastruktur und einem effizienten Bildungssystem braucht es steuerliche Anreize und weniger bürokratische Hürden. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik ist entscheidend, um langfristiges Wachstum und Wohlstand zu sichern.
Fotos: VLK/7protv