Jahresrückblick 2/3
Auch als Bundesrat und jemand, der sich über seit über 10 Jahren intensiv mit dem „Kosmos Stadt“ auseinandersetzt, werde ich mich weiterhin mit Fragestellungen rund um die Zukunft von Städten auseinandersetzen. Zentral: Wie gestalten wir urbane Räume. 2024 hatte dazu ich nochmals die Gelegenheit, im Rahmen der Stadtmanufaktur-Zirkel Impulse in Hannover, Jena und Kaiserslautern.
Was 2017 auf der Bundestagung des BCSD in Siegen seinen Anfang nahm und 2018 bis 2022 mit der Gründung der Stadtmanufaktur sowie ersten Projekten gemeinsam mit Thorsten Kausch in Städten wie Dresden, Luxemburg, Trier, Karlsruhe oder Innsbruck Fahrt aufnahm, fand Anfang November im Rahmen des 24. Zirkes seinen endgültigen Abschluss. Mit der Übernahme der Geschäftsführung des Wirtschaftsbundes hatte ich mich bekanntlich bereits Ende 2022 operativ aus der Stadtmanufaktur ausgestiegen.
Es war mir eine große Ehre, über mehrere Jahre hinweg mit rund 40 CEO’s von Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaften zusammenzuarbeiten – von Bochum über Linz, Innsbruck, Wels, Chemnitz, Jena, Wetzlar, Essen, Wuppertal, Wolfsburg, Siegen, Mannheim, Karlsruhe, Basel und Bielefeld bis hin zu Hannover, Lübeck, Zürich, Reutlingen, Graz, Krefeld, Würzburg, Tegernsee, Rostock, Hameln und Kiel. Diese gemeinsame Arbeit war geprägt von inspirierendem Austausch, innovativen Ideen und großartigen Projekten.
Und was nehme ich davon mit in die Zukunft?
Ganzheitliches Stadtmarketing ist der Schlüssel zum Erfolg.
Stadtmarketing muss neu gedacht werden. Weg von der reiner Werbung, hin zu einem integrativen Ansatz, der alle Akteure einbezieht. Politikerinnen und Politiker müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit Stadtmarketing als Plattform für Kooperationen (öffentlich und privat) fungieren kann. Nur so lassen sich die vielfältigen Interessen bündeln und ein kollektiver Willensbildungsprozess in Gang setzen.
Wir müssen nachhaltige Mobilität ausbauen.
Die Politik muss den Umbau zu einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur vorantreiben. Dazu gehören der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder die Förderung von Rad- und Fußgängerverkehr.
Grüne Infrastruktur muss ausgebaut werden.
Mehr Grünflächen in Städten verbessern nicht nur die Lebensqualität, sondern tragen auch zur Klimaanpassung bei. Politik muss hier klare Vorgaben machen und Investitionen in grüne Infrastruktur priorisieren.
Bürgerbeteiligung muss aktiv gelebt werden.
Eine zukunftsfähige Stadt braucht das Engagement ihrer Bewohner. Die Politik muss neue Formate der Bürgerinnen und -bürgerbeteiligung entwickeln und fördern. Nur so können die vielfältigen Interessen und Ideen der Stadtgesellschaft in die Planung einfließen.
Soziale Gerechtigkeit muss immer im Blick behalten werden.
Bei allen Maßnahmen zur Stadtentwicklung muss die soziale Dimension berücksichtigt werden. Die Politik muss sicherstellen, dass die Transformation der Städte allen Bevölkerungsgruppen zugutekommt und nicht zu neuen Ungleichheiten führt, schlussendlich geht es um Gerechtigkeit.
Um diese Ziele zu erreichen, braucht es mutige Entscheidungen und langfristige Strategien. Nur wenn wir jetzt die Weichen richtig stellen, können wir lebenswerte, nachhaltige und zukunftsfähige Städte schaffen. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen für eine positive Transformation unserer urbanen Räume sind es auch.
Das kann und sollte ein Vorsatz für 2025 sein, nicht nur für mich, sondern für alle Stadtgestalterinnen und -gestalter.