Auszüge aus meiner Fallstudie zur Frage: Smart Cities – for whom … mit anschließender Podiumsdiskussion mit Kollegen aus Manchester, Posen/Poznan, Danzig/Gdansk und Krakau.
Ich spreche daher bewusst, auch in dieser Fallstudie, nicht von einem tradierten Kulturverständnis. Tradiert insofern, als dass sich kulturelle Wahrnehmung auf Ausstellungen, Theater, Oper, Lesungen oder Konzerte beschränkt. Ein Kulturverständnis, das viel stärker die Idee der Breite in den Fokus einer zeitgemäßen Kulturstrategie rückt, die sich Fragen der Gesellschaft ebenso stellt, wie der Lebenswelt von Kulturschaffenden.
Was passiert, wenn Kultur einen Lebensraum definiert, sich mit gesellschaftlichen Fragen wie Migration, Arbeitsplatz, Mobilität, Kulinarik oder Kommunikation und Digitalisierung auseinandersetzt? Gleicht das einer kulturpolitischen Revolution? Oder ist das schlichtweg ein Paradigmenwechsel? Mit diesem Ansatz sollen Meinungen gehört und herausgefordert werden, sollen Menschen sich ebenso kritisch wie zukunftsorientiert mit Fragen der gesellschaftlichen Veränderung auseinandersetzen.
Städte sind immer bestrebt, die bestehende Lebensqualität weiter auszubauen und somit fit für die künftigen Herausforderungen zu werden. Es gilt, heute die Grundlagen dafür zu schaffen, um auch in Zukunft wahrgenommen zu werden – und ich denke hier weniger als Wirtschaftsstandort, sondern viel mehr als Wohnstandort, in dem weiche Standortfaktoren ausschlaggebend sind.
Herausforderungen, die uns zu den Standortfaktoren führen. Weiche Standortfaktoren sind bekanntlich nicht exakt messbar, haben aber eine zunehmend größere Bedeutung für die Wahl etwa des Wohn- und Lebensraumes. Persönliche Sicherheit, eine gute medizinische Versorgung, hervorragende Bildungseinrichtungen, ein hochwertiges Kulturangebot, tolle Einkaufsmöglichkeiten oder die Nähe zu attraktiven Ausflugszielen. Und damit schließt sich für mich der Kreis: Touristische Angebote müssen auch für die Bevölkerung relevant sein, sie müssen sich damit identifizieren können. Das ist für mich ein entscheidender Faktor, dass ein Standort viele Menschen anzieht und damit an Attraktivität gewinnt.
Zusammengefasst: Destinationen, egal ob historisch oder zeitgemäß, funktionieren dann, wenn:
- Die Qualität des Wohnens und das Wohnumfeldes hoch sind, denn nur so werden die Bürgerinnen und Bürger zu motivierten Multiplikatoren und Botschaftern. Das hängt auch direkt mir der Offenheit und Gastfreundlichkeit der Bürger zusammen.
- Der Freizeitwert einer Stadt oder einer Region sehr hoch ist, ein Angebot bietet, das auch die Bürgerinnen und Bürger nützen.
- Und folglich der Reiz einer Stadt oder einer Region zu spüren ist. Steigt das Image – objektiv oder subjektiv – so steigt die Relevanz einer Stadt.