Die Politik der Europäischen Union scheint bei vielen Bürger:innen immer weniger auf Interesse zu stoßen. Dabei liegt Brüssel geografisch gesehen von Vorarlberg aus näher als die Bundeshauptstadt Wien. Und doch bleibt für viel Menschen die EU nur schwer greifbar. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung das Projekt der „Europa-Gemeinderät:innen“ ins Leben gerufen, mit dem Hauptziel, die EU in den Gemeinden sichtbarer zu machen. Eine dieser Europa-Gemeinderät:innen und damit auch Europa-Staatspreisträgerin ist Gerda Schnetzer-Sutterlüty aus der Vorarlberger Gemeinde Sulz, in der sie auch als Vizebürgermeisterin aktiv ist.
Europa in der Gemeinde
Im Zuge der EU-Wahl 2019 wurden alle EU-Gemeinderät:innen dazu aufgerufen, Projekte zu initiieren, um die Wahlbeteiligung für die EU-Wahl zu erhöhen. So hat Gerda Schnetzer-Sutterlüty die Kampagne „Europa – so nah und doch so fern“ ins Leben gerufen, um den Bürger:innen Ihrer Heimatregion Sulz die europäische Politik näher zu bringen. Sie wollte die Wahlbeteiligung erhöhen. Mit dieser Projektidee wurde sie mit dem Europa-Staatspreis in der Sonderkategorie „Europa in der Gemeinde“ ausgezeichnet. Generell setzt Schnetzer-Sutterlüty auf transparente und ehrliche Arbeit, um Vertrauen bei den Bürger:innen zu schaffen. Ein Ziel, das wohl aktueller ist, als je zuvor.
Buchprojekt: Verbindung von Kultur und Politik
In der heutigen Zeit ist man oft konfrontiert mit Aussagen wie: „Politik geht mich gar nichts an, damit habe ich nichts zu tun.“. Aus diesem Grund wollte Gerda Schnetzer-Sutterlüty mit ihrem Buch das Gegenteil beweisen und hat die Themen Kultur und Politik miteinander verwoben. Dabei hat sie bekannte Persönlichkeiten dazu aufgerufen, Angelika Kauffmann, eine Vorarlberger Künstlerin des 18. Jahrhunderts, Briefe über die aktuelle Zeit zu schreiben.
„Erstaunlich war, wie viele Personen sich über politische und kulturelle Themen äußerten“, so die Autorin.
Kultur ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Man kann auch festhalten, dass Kultur der Motor für eine zukunftsgewandte, kommunalen Entwicklung ist. Kultur kann zudem auch Standortfaktor für eine Stadt, eine Region oder eine kleine Gemeinde sein. Neben ihrer politischen Arbeit, konnte Gerda Schnetzer-Sutterlüty bereits einige Gemeinden als Standortmanagerin betreuen. So auch derzeit die Gemeinde Ludesch mit einem Entwicklungsprozess rund um den Ludescher Steinbruch. Dabei ist es ihr immer wichtig, die Menschen vor Ort von Beginn an mit einzubinden. „Denn der Steinbruch ist ein Ort mit viel kulturellem Potential, das genutzt werden muss, und so auch von den Bewohner:innen der Gemeinde mitgetragen werden wird“, schließt die Schnetzer-Sutterlüty.
Das ganze Gespräch: https://youtu.be/1I-3krh8SOI
Blog: Julian Bitsche