Mit österreichischem Charme sind die fünf Vollblutmusiker des Sonus Brass Ensembles angetreten, um eingefahrene Klischees im Konzertbetrieb hinter sich zu lassen. Das Ensemble ist seit vielen Jahren spezi- alisiert auf die Entwicklung von innovativen Konzertprogrammen. Bei Sonus Brass werden Konzerte zu erfrischenden Oasen.
Mit überraschend neuen Ideen, mit Gefühl und mit Witz verführen die fünf Herren zu berührenden und gemeinschaftlichen Konzerterlebnissen. Mit ihrer Musik laden sie zum Eintauchen und zum Entdecken ein. Bei ihrem Repertoire setzen sich die Musiker keine Grenzen, im Gegenteil: Musikalisch fest verwurzelt, bewegen sie sich gekonnt von barocker bis zeitgemäßer Musik und schlagen Brücken zwischen den unterschiedlichen Genres.
Bereits im Jahr 2004 wurde das Sonus Brass-Projekt „DieBlecharbeiter“ beim Jeunesse-Ideenwettbewerb „Find it!“ unter 104 Einreichungen mit einem Realisierungspreis ausgezeichnet. 2011 folgte der „YEAH! Young European Award“ für die Erfolgsproduktion „Rocky Roccoco“. Nach und nach wurden die Programme zu generationenübergreifenden Dramaturgien weiterentwickelt. Seit einigen Jahren beschäftigt sich das Sonus Brass Ensemble mit Inszenierung, Choreographie und Licht. Parameter, die Konzerte zu einem Gesamterlebnis werden lassen.
Ein Gespräch von CULTURELAB mit den Musikern Stefan Dünser, Attila Krako, Andreas Schuchter, Wolfgang Bilgeri und Harald Schele über 15 Jahre Musikvermittlung auf allerhöchstem Niveau.
Stefan Dünser, Wolfgang Bilgeri und Harald Schele, ihr seid seit der Gründung des Ensembles vor 24 Jahren mit dabei. Wie hat sich der Konzertmarkt in diesen mehr als zwei Jahrzehnten verändert?
Da gibt es zwei Ansätze. Einerseits gibt es den standardisierten Konzertbetrieb mit Abonnements und konservativen Konzertprogrammen, der wohl immer seinen Markt finden wird. Andererseits gibt es immer mehr Künstlerinnen und Künstler, die den musealen Konzertbetrieb aufbrechen wollen, was mittlerweile weit über Konzertmoderationen hinaus geht. Darin sehen übrigens auch immer mehr Festivals eine Zukunftsperspektive. Darum arbeiten wir seit vielen Jahren mit Regisseuren, Bühnenbildnern, Lichtdesignern und Textern zusammen, um neue Wege zu gehen. Mittlerweile auch bei Programmen für Erwachsene.
Was ist das Spezifsche an Kunst für junges Publikum?
Junge Menschen rezipieren Kunst anders als Erwachsene. Sie lassen sich unmittelbar auf Neues und für sie Interessantes ein, und das völlig ohne Filter. Diese Unmittelbarkeit und Intensität erfordert höchste Präzision in der Umsetzung und vor allem in der Konzeption der Programme. Es geht darum, Inhalte klar und deutlich zu vermitteln, nicht belehrend, sondern erlebnisorientiert.
Stichwort Digitalisierung: Inwieweit verändert die digitale Wahrnehmung Konzertprogramme?
Wie in allen Lebensbereichen ist auch die Konzertbranche mit neuen digitalen Möglichkeiten konfrontiert. Die CD hat quasi ausgedient, DVDs werden kaum mehr gekauft. Streamingportale sind „state of the art“. YouTube ist die Hauptinformationsquelle für Veranstalter und Publikum geworden. Unsere Website, Facebook und Instagram sind eine Selbstverständlichkeit.
Ihr nützt mittlerweile auch soziale Kanäle.
Wir erzählen auf Facebook und Instagram Geschichten, zeigen einen Blick in das Innenleben des Ensembles. Damit gewähren wir auch einen Blick in unsere Gefühlswelt, leben die sozialen Netzwerke doch sehr stark von Emotionen. Aber genau in diesem Bereich müssen wir uns verbessern, das hat auch mit dem aktuellen Strategieprozess zu tun.
Mit diesem Strategieprozess strebt ihr Veränderung an. Ihr seid auf der Suche nach der bestmöglichen Organisationsstruktur. Was hat euch veranlasst, mit CULTURELAB über eure Zukunft nachzudenken?
Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir Unterstüt- zung von außen benötigen. Wir wollen professionell agieren, brauchen Menschen, die uns den Rücken für unsere künstlerische Entfaltung freispielen. Zudem sind wir auf der Suche nach dem optimalen Netzwerk. Künstleragenturen werden immer unwichtiger, Veran- stalter suchen den direkten Kontakt zu uns. Damit sind wir aufgefordert, auf den verschiedensten Kanälen eine optimale Darstellung zu erzielen.
CULTURELAB begleitete 2018 einen Strategieprozess des Sonus Brass Ensembles.