Zu 25 Jahre Remise Bludenz: Kulturzentren in kleinen Städten fungieren als Fenster zur Welt. Sie bringen Kunst, Musik, Theater, Tanz oder Literatur – die Essenz globaler Kulturen – in die Gemeinschaft. Sie sind die Brückenbauer, welche die Welt ein Stück näher an Orte bringen.
Kulturzentren sind daher mehr als nur Orte, an denen Kunst ausgestellt bzw. auf Bühnen erlebbar wird. Sie sind soziale Knotenpunkte, Treffpunkte, an denen sich Menschen begegnen, Ideen austauschen und Beziehungen knüpfen. Die Bedeutung von Kulturzentren in Kleinstädten und im ländlichen Raum kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie sind weit mehr als nur ein netter Zusatz zum Alltagsleben. „Sie sind das pulsierende Herz, das die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Vitalität einer Gemeinschaft aufrechterhält. In einer Welt, die immer schneller und vernetzter wird, bieten sie einen Ankerpunkt, der nicht nur die lokale Identität bewahrt, sondern auch die Türen zu einem globalen Dialog öffnet“, gratuliert Landtagsabgeordneter Christoph Thoma der Remise Bludenz zum 25-Jahr-Jubiläum. Gerade die Remise steht für außergewöhnliche Begegnungen in den letzten 25 Jahren, beispielsweise mit den Schauspielern Karl Markovics, Peter Simonischek und Klaus Maria Brandauer oder im Rahmen der ersten Ö1-JazzNächte in Vorarlberg und mit den Jazzorchester Vorarlberg.
Thoma war nach Roland Jörg und Wolfgang Maurer der dritte Kulturamtsleiter der Stadt Bludenz und damit auch für die Remise verantwortlich, im folgten Miriam Schreinzer, Ulrike Dirnbauer, Stefan Kirisits und seit diesem Jahr Daniela Beck nach. „In der Kulturarbeit im ländlichen Raum liegt eine unerschütterliche Kraft. Sie ist ein lebendiges Zeugnis dafür, dass Kultur eine universelle Sprache spricht, die Horizonte erweitert“, ergänzt Thoma, der zudem 2015/16 und von 2017 bis 2020 für die Remise als Kulturstadtrat mit verantwortlich war.
Bildung und Inspiration
Kulturzentren sind aber auch Bildungseinrichtungen. Sie bieten Workshops, Kurse und Vorträge an, die den Horizont erweitern und die lokale Bevölkerung inspirieren. „Genau das war und ist immer ein Antrieb für die Remise“, verweist Thoma beispielsweise auf das Format „Cinello“ als Kooperation der Jeunesse Österreich und der Grazer Spielstätten, das Kunst für Kinder ab 1 Jahr nach Bludenz brachte oder das umfangreiche Vermittlungsangebot des Vereins allerArt.
Perspektiven von Kulturarbeit im kleinstädtischen Kontext
Ein erfolgreiches Kulturzentrum kann das Zentrum einer kleinen Stadt in eine lebhafte Bühne verwandeln. „Daher waren und sind Formate wie das Jazz & Groove-Festival oder die Rückkehr der Alpinale die richtigen Impulse für eine nachhaltige Stadtbelebung durch kulturelle Vielfalt“, blickt Thoma zurück.
Die Zukunft der Kulturarbeit im ländlichen Raum ist eine Herausforderung. Mit dem Aufkommen digitaler Technologien eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Vernetzung und Präsentation von Kultur. Kulturzentren können virtuelle Realitäten nutzen, um noch mehr Menschen zu erreichen und die kulturelle Arbeit noch weiter in das tägliche Leben der Bevölkerung zu integrieren. „Daher: Auf die kommenden 25 Jahre in der Remise als kulturelles Herz der Alpenstadt Bludenz“, schließt Thoma.