„Kultur ist der Schlüssel zu dem, was Städte attraktiv, kreativ und nachhaltig macht.“ (UNESCO)
Kunst und Kultur spielen eine bedeutende Rolle für die Zukunftsgestaltung von Städten. Sie fördern die wirtschaftliche Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt. Die UNESCO* stellte in einem Bericht über nachhaltige urbane Entwicklung folgende Faktoren fest, welche die Bedeutung von Kunst und Kultur darstellen:
- Städte, welche den Menschen in den Mittelpunkt stellen, sind immer auch kulturzentrierte Räume.
- Qualitativ hochwertige städtische Lebensräume sind geprägt durch Kultur.
- Nachhaltige Städte brauchen eine integrierte Politikgestaltung, welche sich auf die Kultur stützt.
Kultur ist folglich integraler Bestandteil von Entwicklungsstrategien urbaner Räume. Die UNESCO gibt dabei auch Empfehlungen, wie dies umgesetzt werden kann:
- Um die Lebensqualität der Städte zu verbessern und deren einzigartige Identität zu schützen, ist die Erhaltung des historischen Kulturerbes unabdingbar. Stadterneuerung sollte Hand in Hand mit der Wahrung der Identität gehen.
- Durch Kultur kann eine soziale Eingliederung von verschiedenen Bevölkerungsgruppen erfolgen. Entscheidungsträger:innen können mit einer proaktiven Politik die kulturelle Vielfalt anerkennen und die soziale Integration fördern.
- In der Stadtentwicklung kann Kreativität und Innovation durch die Kultur begünstigt werden.
Die UNESCO schlägt vor, dass Kreativität, Innovation, einschließlich digitaler Technologien, als Ressourcen für eine nachhaltige Stadtentwicklung und zur Verbesserung der lokalen Lebensbedingungen gefördert werden.
Weiters wird auf die Bedeutung von Kultur als friedensstiftenden Impulsgeber hingewiesen. Wenn Kunst und Kultur zentrale Bestandteile von städtischen Entwicklung sind, unterstützt sie automatisch den sozialen Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis.
Eine lebenswerte bebaute und auch natürliche Umwelt gibt den Menschen die Möglichkeit, sich mit ihrem urbanen Lebensraum zu verbinden. Um ein nachhaltiges Stadtentwicklungsmodell verfolgen zu können, muss dabei das städtische Kultur- und Naturerbe geschützt werden. Konsequent und nachhaltig! Lokale Behörden, so hält es die UNESCO fest, sollten ihre Stadtentwicklungsstrategien überprüfen und ihr Wissen über die historischen Kulturgüter erweitern. Außerdem müssen tradiertes Wissen über das kulturelle Erbe und auch Umweltzusammenhänge in städtischen Strategien berücksichtigt werden.
Durch Einbeziehung der Kultur in den Kern von Stadtplanung kann eine Wiederbelebung von Städten und eine verbesserte Stadt-Land-Verbindung erreicht werden.
Die UNESCO hebt dabei hervor, dass die materiellen und immateriellen kulturellen Ressourcen kleiner Siedlungen geschützt werden müssen, um den wirtschaftlichen und sozialen Nutzen in einem breiten, regionalen Kontext zu erhöhen.
Mithilfe der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Finanzierungsmodelle für die Kultur, können die lokalen Behörden sicherstellen, dass eine angemessene finanzielle Unterstützung bereitgestellt wird. Kultur kostet nicht nur Geld, wie manche meinen, sondern leistet einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und steigert damit die Lebensqualität in Städten und ländlichen Räumen.
Ohne Zweifel, ein kulturbasierter Ansatz für die Stadt- und Regionalentwicklung, eine gute Zusammenarbeit, Koordination, sowie Synergien zwischen den Akteur:innen auf allen Ebenen, wird Städte und ländliche Räume zu prosperierenden Regionen machen.
Um die Zukunft zu gestalten, müssen wir die Geschichte kennen
Wenn wir auf die Geschichte zurückblicken, sehen wir, dass Kultur das Herz einer urbanen Entwicklung ist. Ohne Kultur sind Städte nur leblose Räume aus grauem Beton und Stahl. Kultur macht Städte erst lebenswert und attraktiv für Bewohner und Besucher. Es lohnt sich, über folgende Frage nachzudenken: Wie können Kunst und Kultur in meiner Stadt und in meiner Region erfolgreich in den Entwicklungsprozess miteinbezogen werden, sodass es zu einem positiven, nachhaltigen Wachstum kommt?
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Quelle:
* UNESCO, “Culture: urban future; global report on culture for sustainable urban development”, 2016
https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000245999